
Von: Silke Frambach
Vor zwei Jahren, mit 54 Jahren, bin ich Mitglied der Triathlöwen geworden und meines Wissens sind wir 5 Frauen Ü50. Meine sportliche Vita ist lang: 10 Jahre Leichtathletik in der Jugend, hier war der Hürdensprint meine Lieblingsdisziplin (ich liebe es auch heute noch, die Hindernisse des Lebens zu überwinden). Es folgten 10 Jahre „Muckibude“. Irgendwann, Mitte 30, ließ ich mich zum Marathon in Berlin verführen. Also war meine neue Passion: der Ausdauersport. Es folgten 10 Jahre mehr oder weniger sportlicher Abstinenz, der Familie wegen. Und nun: warum Triathlon? Warum jetzt?
In den 80er/90er Jahren war Triathlon noch nicht so bekannt. Vielleicht hatte man schon mal was vom Ironman auf Hawaii gehört oder vom Leder-Ehepaar. Es ist nie zu spät, sich weiter zu entwickeln, dachte ich. Also habe ich mich von Holger auf der kleinen Triathlonmesse bei 1860 anwerben lassen. Unserem Vereinsvorsitzenden, den ich hier noch mal herausheben möchte für seinen Fleiß und sein Engagement! Im ersten Triathlonjahr habe ich mehr oder weniger ohne Vorbereitung in Turnschuhen auf meinem alten Rennrad drei Volkstriathlons absolviert und war erstaunt: 7. in Hamburg von über 70 Frauen meiner Altersklasse, da geht doch was, dachte ich! Natürlich ist es ausgesprochen leicht, in der AK 55 vorne mitzumischen, die Konkurrenz ist überschaubar. Das schafft relativ rasch Erfolgserlebnisse, die motivieren.
Das Radfahren ist aufgrund der Sturzgefahr und Geschwindigkeit noch immer meine Angstdisziplin, aber ein Anfängerkurs bei Therafit letztes Jahr hat etwas Abhilfe geschaffen. Dieses Jahr stand ganz im Zeichen, mich im Schwimmen weiterzuentwickeln. Vielen Dank an Sven, der sehr viel Humor hat und an Judith! Und neu: Verabredungen zum Freiwasserschwimmen mit Margrit. Eine wunderbare Bereicherung!

In Zeiten des allgemeine Klagens berühren mich Siegergeschichten ganz besonders, wie zum Beispiel die von Maria. Als sie bei unserem „Raubkatzentreffen“ von der Verwirklichung ihres Traumes „Ostseeman“ sprach, war ich wirklich sehr gerührt. Es gibt im Verein viele Siegergeschichten und wir teilen sie hier. Aber auch bei Misserfolgen, Krankheiten, Stürzen lautet der Spirit: hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen! Die Wertschätzung eines jeden, egal wie alt und in welcher Leistungsgruppe, erfahre ich hier.
Ein großes Lob gilt übrigens auch der Herrenmannschaft Ü50, hier finden sich ebenfalls zahlreiche Vorbilder! In Sachen Humor ist Rainer ganz weit vorne. Ich danke allen Vereinsmitgliedern für eure Geschichten, euren Sportsgeist, euer Engagement, für Tipps und jeden „Daumen hoch“ im Chat.
Meine persönliche Siegergeschichte ist, dass ich beim Gewoba Triathlon Bremen 2024 meine erste olympische Distanz geschafft habe! Danke für den Support an und auf der Strecke! Es freute mich auch, dass ich Annette zu ihrem ersten „Swim and run“ überzeugen konnte. Selbst wenn es ein vergleichsweise kleiner Wettbewerb ist, vielleicht der Anfang von mehr (Spaß). Es kommt uns nicht aufs Podium an, die Stimmung auf den Sport-Events erzeugen bei mir immer eine positive Energie, das Erlebnis von Gemeinschaft. Und obwohl Triathlon vom Wesen her ein Einzelsport ist, ist er gar nicht so „autistisch“ wie ich dachte.
Eines ist klar, es war nicht meine letzte olympische Distanz und ich fange an, von einer Mitteldistanz und einem neuen Rad zu träumen. Und wenn ich zu alt für Wettbewerbe bin werde ich Helfer. Am liebsten würde ich dann im Ziel den glücklichen Sportlern die Medaillen umhängen!
