Die Triathlöwen Daniel Lang, Niklas Dellke und Marc Putzke haben sich erfolgreich der Mitteldistanz beim Ironman 70.3 Kraichgau gestellt. Der Wettkampf fand am 21. Mai 2023 bei bestem Wetter statt und zog zahlreiche Athleten aus der ganzen Welt an. Ein sonnengefluteter Hardtsee und unzählige Höhenmeter zu Fuß und auf dem Rad erwarteten die Athleten.
Als erster Triathlöwe war Niklas Dellke gefordert. Nach seinem Start in Buschhütten freute er sich auf die nächste Gelegenheit, das Profifeld aufzumischen.
Beim Schwimmen zeigte er gleich sein ganzes Potenzial. Obwohl er die erste Disziplin dank des Massenstarts auf den ersten 500 Metern als sehr anstrengend empfand, konnte er sich in der zweiten Gruppe positionieren. Nur knapp verpasste er an der ersten Boje den Zug um den Ironman-Weltmeister von 2017 und 2018, Patrick Lange, stieg nach 23:37 Minuten aber an Position 8 aus dem Wasser.
Beim Radfahren versuchte er zunächst, an Maurice Clavel dranzubleiben, musste jedoch schnell feststellen, dass das nicht funktionieren würde. Bald schloss eine größere Gruppe um den späteren Viertplatzierten Jonas Hoffmann zu ihm auf. Am Schindelberg wurde die Gruppe bereits wieder gesprengt und Niklas konnte das Tempo leider nicht mitgehen. Er war dann etwa 25 Kilometer alleine unterwegs, bis die nächste größere Gruppe kam. Da ihn die Solofahrt einiges an Energie gekostet hatte, musste er die Gruppe bei Kilometer 75 ziehen lassen. Auf den letzten 15 Kilometern konnte er jedoch noch zwei Athleten einsammeln und stieg nach 2:20:32 Stunden vom Rad. Insgesamt empfand er seine Radleistung für das internationale Niveau jedoch als eher mäßig.
Beim Laufen schaltete Niklas aufgrund seines Rückstandes ein paar Gänge zurück und brachte das Rennen bestmöglich zu Ende, ohne zu viel Energie inventieren zu müssen. Nach 1:23:53 Stunden für den Halbmarathon und insgesamt 4:11:56 Stunden beendete er das Rennen auf Rang 28 von 41.
Im Anschluss zeigte er sich mit seinem ersten großes Rennen mit dieser Konkurrenz durchaus zufrieden, hätte nach eigener Einschätzung mit weniger taktischen Fehlern jedoch durchaus eine bessere Platzierung erreichen können.
Daniel Lang startete mit großen Erwartungen in das Rennen. Sein Ziel: 4:30 Stunden unterbieten.
Das Schwimmen verlief für ihn jedoch unglücklich, als er sich kurz nach dem Start verschluckte. So fand er nie in seinen Rhythmus und konnte sein gestecktes Ziel, nach 28-30 Minuten aus dem Hardtsee zu steigen, mit einer Zeit von 31:27 Minuten nicht ganz erreichen, belegte in der Altersklasse M40 jedoch immerhin den 25. Platz.
Beim Radfahren fühlten sich seine Beine von Anfang an schwer an. Daher musste er an den Anstiegen einige Konkurrenten ziehen lassen, konnte im Flachen und in den Abfahrten jedoch wieder Boden gut machen. Die 90km beendete er nach 2:36:05 Stunden.
In der dritten Disziplin machte sich die nun hoch stehende Sonne immer mehr bemerkbar. Es gab gefühlt keinen Schatten und die Anstiege waren fast unüberwindbar. Zu allem Überfluss sprang ihm kurz vor dem Ziel eine Zuschauerin in den Weg, was bei Daniel einen Krampf im Oberschenkel zur Folge hatte. Die restlichen 500m legte er daher eher humpelnd denn laufend zurück und passierte den Zielbogen nach 1:26:49 Stunden, womit er sich noch auf Rang 16 vorarbeiten konnte.
Sein vorher gestecktes Ziel, 4:30 Stunden zu unterbieten, konnte er mit einer Gesamtzeit von 4:39:14 nicht ganz erreichen, doch musste er auch zugeben, die Höhenmeter nicht adäquat berücksichtigt zu haben.
Direkt nach dem Rennen war Daniel mit dem Resultat nicht wirklich zufrieden, doch mit etwas Abstand kam er zum Schluss, an diesem harten Tag alles gegeben zu haben und konnte seinen Frieden mit dem Rennen und dem Ergebnis machen.
Für Marc Putzke war sein ursprüngliches Ziel, die Qualifikation für die Ironman 70.3-Weltmeisterschaft in Lahti, nach einem verkorksten Frühjahr in weite Ferne gerückt. Dennoch hoffte er auf einen guten Tag und etwas Glück bei der Slotvergabe.
Beim Schwimmstart positionierte er sich am Ende des Bereichs mit einer erwarteten Schwimmzeit von unter 30 Minuten, wo sich gefühlt das halbe Amateurfeld versammelt hatte. Im See hatte das zur Folge, dass Marc während des Schwimmens nur am Überholen war, und im Sog der Konkurrenten eine Zeit von 29:17 und Platz 10 in der Altersklasse M40 erreichte.
Auf dem Rad konnte er sich rasch einige Plätze nach vorne arbeiten und kam auch mit den Anstiegen gut zurecht. Kleinere Probleme bei der Flüssigkeitsversorgung konnten durch die zahlreichen Verpflegungsstellen eliminiert werden. Auch ein Beinahe-Crash brachte ihn nur kurz aus dem Konzept. Nach rund 60 Kilometern machte sich jedoch der Trainingsrückstand zunehmend bemerkbar, sodass er das Tempo etwas drosselte und nach 2:26:01 Stunden als Vierter die Wechselzone erreichte.
Ein flinker Wechsel sowie ein schneller Start in den Laufschuhen beförderten ihn sogar auf Rang 2 in der Altersklassenwertung. Während sich die ersten Kilometer auf der verwinkelten und unrhythmischen Laufstrecke noch locker anfühlten, ging es spätestens auf der zweiten Hälfte nur noch darum, das angeschlagene Tempo einigermaßen zu halten. Beflügelt durch die vielen Zuschauer konnte Marc den zweiten Rang festigen und sogar den Rückstand auf den Erstplatzierten sukzessive verringern.
Am Ende rettete dieser gut zwei Minuten Vorsprung über die Ziellinie, die Marc erschöpft, aber glücklich mit der drittbesten Laufzeit in 1:21:48 Stunden sowie 4:21:52 gesamt als Zweiter der Altersklasse überquerte. Somit stand am Abend nicht nur überraschend die Siegerehrung auf dem Programm, sondern brachte er auch die Qualifikation für Lahti unter Dach und Fach, wo er im August ein großes Löwenrudel vorfinden wird.
Alle Athleten zeigten sich im Anschluss dankbar für die vielen freiwilligen Helfer, die an und jenseits der Strecke einen tollen Job gemacht und der Veranstaltung einen ganz besonderen Flair verliehen haben.