Niklas und Niklas in Buschhütten

Traditionell bildet der Triathlon Buschhütten den Auftakt der Triathlon-Saison in Deutschland, wenn im schönen Siegerland die Königin und der König von Buschhütten gesucht werden. Bekannte Größen der Szene geben sich dort jedes Jahr die Klinke in der Hand. So auch dieses Jahr, in dem Sebastian Kienle das Rennen über die abgewandelte olympische Distanz von 1km-40km-10km als Teil seiner Abschiedstour bestritt. Mit von der Partie waren auch die beiden Triathlöwen Niklas Dellke und Niklas Günther.

Für die beiden Bremer hätten die Vorzeichen nicht unterschiedlicher sein können. Niklas Günther ging nach einer reibungslosen Vorbereitung und mit guter Frühform voller Erwartung in das stark besetzte Rennen. Dagegen war Niklas Dellke bei seinem Profi-Debüt gerade erst von einem hartnäckigen Infekt genesen und ging entsprechend mit gedämpften Erwartungen an den Start: „alles raushauen, was geht“.

Zu allem Überfluss verlief die Anreise äußerst holprig, denn beide blieben mit dem Auto liegen und erreichten ihr Hotel erst mitten in der Nacht.

Am Renntag war es dann Niklas Günther, der vorlegen konnte. Nach 14:55 Minuten verließ er als Dritter seiner AK das 50m-Becken und sah seine Trainingsergebnisse bestätigt. Auf dem Rad hatte er leichte Schwierigkeiten mit den harten Anstiegen, konnte sich dank der fünftbesten Radzeit (59:54 Minuten) aber dennoch auf den zweiten Platz vorarbeiten. Nun folgte mit dem Laufen seine derzeitige Paradedisziplin, wo er an seine kürzliche Bestzeit im Halbmarathon anknüpfen wollte. Dies gelang ihm auch, nach wenigen Kilometern hatte er den bis dahin Führenden passiert und ließ sich die Führung nun nicht mehr nehmen. Nach der besten Laufzeit in 36:54 Minuten und insgesamt 1:51:42 Stunden gewann Niklas seine Altersklasse M30 souverän mit 1:55 Minuten Vorsprung.

Kurz darauf freute sich Niklas Dellke auf seinen Start und das Duell mit dem fünfmaligen König von Buschhütten, Sebastian Kienle.

Im Wasser konnte er gewohnt seine Stärke ausspielen und stieg nach 12:34 Minuten als Achtplatzierter aus dem Wasser. Leider verpasste er knapp die erste Verfolgergruppe und war auf dem Rad auf sich allein gestellt. Hier machte sich seine Trainingspause in fehlenden Watts bemerkbar, sodass er versuchte, möglichst effizient zu fahren und sich ein paar Körner fürs Laufen aufzuheben. Nach 56:39 Minuten erreichte er die zweite Wechselzone und machte sich auf die Verfolgung. In 35:30 Minuten gelang ihm ein absolut solider Lauf, der ihn nach 1:44:42 Stunden schließlich auf Platz 17 von 28 führte, mit nur gut sechs Minuten Rückstand auf Sieger Tim Hellwig, den deutschen Meister auf der Sprintdistanz von 2021. Damit zeigte sich Niklas unter den Umständen zufrieden, wenn seine Leistungen auf dem Rad sowie beim Laufen auch nicht ganz seinen Trainingsergebnissen sowie Vorleistungen beim Laufen (u.a. Sieg beim Paderborner Osterlauf) entsprachen.

Im Anschluss lobten beide Athleten die professionell organisierte Veranstaltung sowie die starken Starterfelder. Für Niklas Dellke geht es am 21.05. mit dem Ironman 70.3 Kraichgau weiter, wo er die nächste Chance wahrnehmen möchte, sich im Profifeld zu beweisen. Für Niklas Günther folgt knapp einen Monat später ebenfalls auf der Mitteldistanz die deutsche Meisterschaft beim Indeland-Triathlon, zu der er nach seinem Sieg mit einer großen Portion Selbstbewusstsein anreist.