Ein Löwenrudel erobert die Hauptstadt

Am 07.04.2024 fand in Berlin der 43. Generali Berliner Halbmarathon statt. Dieser Frühjahrsklassiker gehört zu den wichtigsten Läufen über die Halbmarathon-Distanz und lockte in diesem Jahr über 38.000 Läufer*innen und Skater*innen an.
Am Start war auch eine Delegation aus Bremen, die das Rennen als Formcheck vor dem Hamburg-Marathon drei Wochen später bzw. vor Beginn der nahenden Triathlon-Saison nutzte.

Schon am Freitag machten sich Niklas Günther, Marc Putzke, Katharina Saathoff, Mischa Schwieca, Lara Slavik, Tom Ole Theilken, Niklas Wendt und Camilla Zaage gut gelaunt und voller Erwartung auf den Weg in die Hauptstadt. Am frühen Abend bezogen wir in der Unterkunft Quartier, die den Charme einer Jugendherberge aus den 80er-Jahren versprühte. Für zwei Nächte sollte sie sich aber als völlig ausreichend herausstellen. Anschließend ließen wir den Abend beim guten Italiener um die Ecke bei Pizza Bella Vista und anderen Spezialitäten gemütlich ausklingen.

Triathlöwen beim Berlin-HM 2024

Der nächste Morgen begann mit einem geselligen Müsliessen, bevor die letzte Einheit vor dem großen Lauf anstand. Gemeinsam liefen wir in den nahegelegenen Tiergarten und absolvierten einige kurze Aktivierungen. Natürlich wurde auch die Gelegenheit genutzt, auf abgesperrter Straße zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor etwas Content für Social Media zu produzieren.

Die Vorfreude auf den Lauf war spürbar, als wir die Startunterlagen am ehemaligen Flughafen Tempelhof abholten. Der Flughafen, früher ein Drehkreuz für Reisende aus aller Welt, hat mittlerweile eine neue Bestimmung gefunden.
Die alten Landebahnen, einst von Flugzeugen befahren, waren nun mit Sportler*innen befüllt. Auf der Expo versuchten unzählige Unternehmen aus den Bereichen Sport, Mode, Recovery und Lifestyle, ihre Produkte unter die Leute zu bringen. Die Sonne strahlte vom Himmel und kündigte ein sommerliches Wochenende an. Die Wettervorhersage versprach für das Rennen einen warmen Tag, und die Stimmung war ebenso sonnig.

Triathlöwen beim Berlin-HM 2024

Nach einer kurzen Stärkung im Café verbrachten wir den Nachmittag individuell. Einige entschieden sich für einen Einkaufsbummel entlang der berühmten Einkaufsstraßen. Die Boutiquen boten alles was das Herz begehrte, von Designerkleidung bis hin zu Vintage-Schätzen. Der Abend führte uns zu unserem neuen Stammitaliener. Die Tische waren mit rot-weiß karierten Tischdecken gedeckt, und der Duft frisch gekochter Pasta hing in der Luft. Wir stürzten uns auf die dampfenden Teller, um die Speicher für das Rennen zu füllen. Spaghetti, Penne, Tagliatelle – die Auswahl schien endlos.

Nach einer kurzen Ablenkung im Form von Kartenspielen ging es unter den Sternen Berlins früh ins Bett, die Herzen voller Aufregung. Morgen würde der große Tag kommen, mit neuen Abenteuern und Erinnerungen. Aber für jetzt war es Zeit, die Augen zu schließen und von den Straßen Berlins zu träumen.

Eine unruhige Nacht später war der Tag des Rennens angebrochen, und die Stadt pulsierte vor Aufregung. Die Sonne versteckte sich noch hinter einer Schicht Wolken, doch hier und da tauchte sie die Straßen bereits in ein goldenes Licht.
Um 6:30 Uhr versammelten wir uns zum Frühstück. Die Anspannung war greifbar – jeder wusste, dass dies ein besonderer Tag werden würde. Punkt 8:00 Uhr machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Wir genossen die noch leeren Straßen, die sich bald mit Menschen in bunten Laufoutfits füllen würden.

Beim Einlass mussten wir uns leider von Mischa verabschieden, der sich vor Kurzem verletzt hatte und somit schweren Herzens auf den Lauf verzichten musste. Doch er ließ sich die Laune nicht verhageln, stand später an der Strecke, Kamera in der Hand, feuerte uns inbrünstig an. Seine Bilder würden später zu Erinnerungen für die Ewigkeit werden.
Dafür trafen wir im Startbereich noch auf Daniel Lang, der kurzfristig angereist war und unsere Farben verstärkte.

Triathlöwen beim Berlin-HM 2024 Triathlöwen beim Berlin-HM 2024

Bald machten wir uns auf in Richtung Startlinie. Im Tiergarten, dem grünen Herzen Berlins, wärmten wir uns auf und trafen letzte Vorkehrungen. Vorfreude und Anspannung waren spürbar, als wir uns in den Startblock zu den Tausenden anderen begaben.

Pünktlich um 10:05 Uhr erfolgte der Startschuss, und die Menge setzte sich in Bewegung. Die Straßen von Berlin wurden zur Bühne für tausende Läufer*innen, die sich ihren Weg durch die Stadt bahnten. Die Massen jubelten, die Musik dröhnte, und die Welt schien für einen Moment stillzustehen.
Alle Löwen machten sich auf den Weg. Traditionell die ersten Meter sehr flott beginnend, suchten wir nach unserem Rhythmus und der geplanten Pace. Sehr bald sollten wir jedoch merken, dass dieser Tag kein einfacher werden würde. Die für Anfang April ungewohnte Wärme und die nun direkte Sonneneinstrahlung machte allen zu schaffen. Hinzu kam, dass der Abstand der Verpflegungsstellen auf der Strecke eine adäquate Versorgung mit Wasser erschwerte.

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Bei den Damen kam Camilla noch am besten mit den Bedingungen zurecht und kämpfte sich an einem harten Tag nach 1:24:35 Stunden auf Platz 71 ins Ziel. Katharina dagegen merkte bereits nach drei Kilometern, dass es nicht ihr Tag werden würde. Mehrfach schien sie kurz vor der Aufgabe, unterstützte dann jedoch befreundete Läuferinnen auf der Strecke, bevor sie kurz vor dem Ziel bei einer günstigen Gelegenheit doch noch ausstieg.
Lara dagegen konnte ihr geplantes Tempo von 4:15 Minuten pro Kilometer eine ganze Weile halten, bevor sie ebenfalls den Bedingungen Tribut zollen und ihre Geschwindigkeit drosseln musste. Nach etwa der Hälfte des Rennens traf sie auf Niklas W., der auf der Strecke mit Seitenstechen zu kämpfen gehabt hatte. Zusammen beschlossen sie, den Rest des Rennens zu genießen und in reduziertem Tempo gen Ziel zu streben. Nach 1:39:30 Stunden (Lara) bzw. 1:40:31 Stunden (Niklas, jeweils Nettozeit) passierten sie gemeinsam die Ziellinie.

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Nicht viel besser erging es Tom Ole und Niklas G., die wie die Feuerwehr loslegten, mit fortschreitender Dauer des Rennens jedoch Probleme hatten, ihre Pace zu halten. Tom Ole wurde es nach wenigen Kilometern einfach zu heiß, sodass auch er das Tempo reduzieren musste, nach 1:19:10 Stunden jedoch immerhin auf Rang 366 den Zielbogen durchquerte.
Niklas war bis kurz vor dem Ende wie geplant rasant unterwegs, bevor er formidabel explodierte. So kam es, dass er auf den letzten Metern noch von Marc, der als einziger Löwe scheinbar unbeeindruckt von den Bedingungen seinen Stiefel durchzog, wenige Meter vor dem Ziel noch abgefangen wurde.
Marc finishte in 1:15:01 Stunden auf Rang 190, wenige Meter dahinter Niklas in 1:15:09 Stunden auf Rang 197.
Daniel beendete das Rennen nach 1:22:58 Stunden und war ebenso plötzlich, wie er gekommen war, auch wieder weg.

Zu den Ergebnissen

Im Ziel genossen wir die Zielverpflegung, einige ließen ihre geschundenen Beine bei der Massage wieder auf Vordermann bringen. Allgegenwärtig war allerdings die Enttäuschung, dass das Rennen heute nicht so verlaufen war, wie wir uns das vorgestellt hatten. Ein kleiner Trost war, dass es fast allen Triathlöwen so ergangen war, und auch vielen anderen Läufer*innen. Viele mussten das Rennen vorzeitig beenden, oder verpassten ihre Zielzeiten teils deutlich.
So wurden noch einige Geschichten und Erfahrungen sowie Fotos ausgetauscht, bevor wir uns auf den Heimweg nach Bremen machten. Trotz des schwierigen Renntags war es für alle ein gelungenes Wochenende, und für das Jahr 2025 haben wir mit Berlin noch eine Rechnung offen.

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